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23 November 2006

Mensch gegen Maschine

Kramnik, Schachweltmeister, spielt mal wieder gegen eine Software-Hardware-Kombination: das Programm heißt Deep Fritz 10, die Hardware ist mehr als dreimal so schnell wie beim letzten Vergleich vor vier Jahren. Spiegel online kündigt das "vielleicht letzte Match" zwischen Mensch und Maschine an. Wird bald die Maschine intelligenter als der Mensch? SpOn formuliert vorsichtiger, dass der Mensch "von seinen Rechenknechten überholt" würde. Man kann aber auch sagen, dass die Maschine das tut, wofür sie programmiert ist, und zwar womöglich bald besser als irgendein Mensch -- diese Art von Überholung passiert ständig und ist nicht beunruhigend. Scheint so, dass spielerische Kreativität (= eine menschliche Eigenschaft) von Rechenkraft (= was Maschinelles) abgelöst wird. Beunruhigt das?
Mich nicht. Ich meine, dass das genau dem Charakter von Schach entspricht: ein prinzipiell berechenbares, nach genau definierten Regeln ablaufendes Geschehen.
Was ich lustig finde, ist die Vermenschlichung der Schachmaschine. SpOn formuliert, das Programm zeige sich "genervt" bei dieser oder jener Spielentwicklung. Meine Güte: woran haben die das gesehen? Wird sich Deep Fritz über seinen Sieg freuen oder über seine Niederlage ärgern?

1 Kommentar:

  1. Anonym8/12/07

    Ein interessantes Buch zum Thema ist
    Dr. Rolf Eraßme:
    Der Mensch und die Künstliche Intelligenz.
    Philosophische Argumente für den Unterschied zwischen Mensch und Maschine.
    VDM Verlag 2007.
    ISBN 9783836445672

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