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17 März 2008

Sind Gefühle modular aufgebaut?

Und was bedeutet das?
Das Supplementary Volume 32 zum Canadian Journal of Philosophy trägt den Titel The modularity of emotions (Calgary : University of Calgary Press, 2008), herausgegeben von Luc Faucher und Christine Tappolet. Die Beiträge des Bandes gehen der "meistdiskutierten" Frage in der Gefühlstheorie nach, ob Gefühle nämlich "modular" seien. Dazu werden anfangs verschiedene Konzeptionen von Modularität vorgestellt, unter anderem von Chomsky, von Fodor. Im Fodorschen Sinne scheint erst einmal nicht gemeint, dass Gefühle zueinander modular sind, also dass mehrere Basismodule Gefühle sich zu einem aktuell gefühlten Gefühlsmischmasch zusammensetzen lassen, sondern dass die Module bestimmte voneinander unterscheidbare Eigenschaften und Funktionen haben. Fodor als Funktionalist meinte außerdem (fassen die Herausgeber zusammen), dass sich diese Module unterschiedlich in der Hardware Gehirn wiederfinden, so dass z.B. ein Gehirnschaden nur die Gefühlsmodule beeinträchtigen würde, die in der beschädigten Region liegen. -- Anscheinend gibt es auch ein evolutionstheoretisch geprägtes Verständnis von Modularität, dass Einheiten unterscheidet, deren Herausbildung einzeln mit evolutionären Vorteilen erklärt werden kann.
Abhängig davon, wie Modularität überhaupt verstanden wird, geht es den Autoren dann um die Standardfragen, also z.B. die, ob Gefühle irrational sind oder nicht. -- Der Verlag hat's leider nicht fertig gebracht, das Inhaltsverzeichnis auf seiner Homepage anzuzeigen, und die Umschlaggestaltung ist auch nicht das Gelbe vom Ei.

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